PASSAGE : Goran Tomcic
PASSAGE.
Goran Tomcic
10. Januar – 21. Februar 2009
Die Arbeiten des seit 1991 in New York lebenden kroatisch-US-amerikanischen Künstlers Goran Tomcic erzählen symbolhafte Geschichten von zwischenmenschlicher Hingabe, von der Flüchtigkeit des Daseins und der damit verbundenen Suche nach Präsenz und persönlichem Glück.
Tomcics raumbezogene, skulpturale Arbeiten und seine Multi-Media-Collagen verwandeln herkömmliche Materialien in minimalistische Installationen, die fragil und vergänglich wirken. Für seine Werke verwendet Goran Tomcic vorwiegend glänzende und reflektierende Stoffe wie holografische Sticker und Klebefolien sowie simple Alltagsdinge z.B. Styroporbälle, Unterlegscheiben und Drahtkleiderbügel. Goran Tomcic lässt daraus Skulpturen, Collagen, Mobiles und großräumige Installationen entstehen, welche sich und ihre Umgebung durch verschiedene Lichtreflexionen, Balance-Akte und Farbspiele stetig verändern.
Goran Tomcic zeigt in seiner Ausstellung im Delikatessenhaus zwei Installationen, die auf einer unzähligen Wiederholung einzelner Handgriffe beruhen: hunderte weiche weiße, hellblaue und gelbe Pom-Poms (Wollbälle) sind in einer organischen und mathematischen Reihung akribisch im Galerieraum aneinandergereiht.
Der schöne, durch die verwendeten Materialien hervorgerufene Schein erweist sich in der Interpretation von Goran Tomcic als kurze Verführung. Die augenscheinlich im Raum schwebenden Pom-Poms vermögen aufgrund ihrer banalen Materialität nicht das einzulösen, was sie symbolisch verheißen. Auch die eben noch Vitalität verkörpernden frischen Beeren seiner Fotoserie Fruits in Hands werden im Moment des Zugreifens der Hand zu Metaphern blutigen Vergehens. Im Versuch Räume mit Wärme zu füllen schwingt als Bild immer die damit verbundene Vergeblichkeit mit
Goran Tomcic zeigt im Delikatessenhaus mit Passage seine erste Einzelausstellung in Deutschland.