AUSSICHT : Stefan Kübler

 In 2008
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AUSSICHT.

Stefan Kübler

26. Oktober – 29. November 2008

In der Ausstellung Aussicht von Stefan Kübler wird das Delikatessenhaus selbst zum Gegenstand der gezeigten Arbeiten. Der Leipziger Künstler wagt einen ungewöhnlichen Versuch: Er präsentiert Bilder, die er zwischen Mai und September 2008 im Kunstraum Delikatessenhaus gemalt hat. Hinterglasmalereien, die das Geschehen in der Galerie reflektieren.

Der ehemalige Meisterschüler von Professor Ralf Kerbach (Hochschule für Bildende Künste Dresden) interessiert sich für das Zusammenwirken von Wahrnehmung, als Erkenntnis der Dinge, und Erinnerung, beeinflusster Betrachtung. In seiner experimentellen Analyse spielt er mit den Möglichkeiten der Malerei – auf dieser Suche nach dem gültigen Bild begegnen und mischen sich verschiedene Sprachen.

Seine Hinterglasmalereien sind eine Divergenz aus Fern- und Nahsicht. Erst beim Herantreten an das Bild wird deutlich, dass es glatt ist und keine haptischen Spuren zeigt. Die Bildhaut wird zum Bildobjekt. Die Scheibe fungiert als Unterscheidung von Wahrnehmung und Erinnerung; die gemalte Stelle wird fixiert, die Umgebung verändert sich, die Stelle bleibt für den Maler blind, erfahrene Einflüsse wie Abstand, Zeit, Motiv manifestieren sich. Die Glasscheibe steht für die individuelle Brille des Malers, er beeinflusst das Betrachtete und unsere Sichtweise darauf. Stefan Kübler versucht direkt medial Bilder zu produzieren. Das Entstandene wirkt wie das 1:1 Foto eines Gemäldes, bei dem das Prozesshafte und Zeitliche des Entstehungsprozesses ablesbar bleibt.

In den ABC – Arbeiten spielt er mit der Dekonstruktion des Inhaltlichen zugunsten einer scheinbaren Ornamentik. Er trennt eine Doppelseite eines Romans heraus und färbt mittels Buntstiften die Textblöcke ein. Das so entstandene Streifenbild ist eine automatische Kombination aus der Anordnung der Buchstaben im Text, dem Inhalt des Buches und der Zuordnung von Farbe nach einem ausgewählten Buchstabencode. Um das Spielerische, Banale zu erhalten wird das entstandene Objekt jedoch nicht in ein anderes Medium transformiert. Der Zufallsgenerator Text soll sichtbar sein und die Leichtigkeit des Objekts betonen.

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