Unterm Rock
Tim von Veh
Eröffnung am 10.12.22, ab 19 Uhr
10.12.2022 bis 4.2.2023
Öffnungszeiten: mittwochs und samstags von 16-18 Uhr und nach Vereinbarung
Unsere letzte Ausstellung mit dem Leipziger Künstler Tim von Veh fand 2008, also vor bereits 14 Jahren statt. Damals hieß es im Text wie folgt: „Wie viel Zeit braucht es, bis sich die richtige, die einzige Linie herausschält? Wieviel Härte und Konsequenz ist nötig, diese ins Metall oder das verletzlichere Papier einzuschreiben? Wieviel Gleichgültigkeit gegenüber einem (fast) alles vereinnahmenden Markt? Die Arbeit des Graphikers Tim von Veh lässt sich nicht mit Zeitgeistformulierungen fassen, zu abgeschieden vom Mainstream vollzieht sich seine Suche nach der perfekten Form.“
An seiner Arbeitsweise hat sich in den nachfolgenden Jahren nichts geändert. Beharrlich setzt er sein Werk fort und vertraut nach wie vor fast ausschließlich der Technik der Radierung. In der Nähe von Lützen wohnt und arbeitet von Veh abgeschieden und umgibt sich dort mit einem wundersamen Personal aus historischen Berühmtheiten, mythologischen Figuren aber auch gegenwärtigen Modellen.
Dieses Arsenal an illustren Geschöpfen bevölkert sein Atelier, die Radierplatten wuchern aus den scheinbar wahllos in Regalen stehenden Pappkartons. Auf dem Boden finden sich zahllose, auf Seidenpapier gedruckte Motive, die sich durch die Möglichkeit des fortwährenden Druckprozesses immerfort zu vermehren scheinen.
Sein Figurenrepertoire nutzt er wie ein Puppenspieler. Die Charaktere auf den
Radierplatten gestatten ihm immer neue Szenarien zu eröffnen. Man fühlt sich entfernt an die papiernen Ankleidepuppen mit verschiedenen Kleidungsteilen, Kopfbedeckungen, Frisuren und Accessoires des vorletzten Jahrhunderts erinnert, denen man je nach spielerischer Absicht ein neues Erscheinungsbild geben konnte. Tim von Veh geht hier noch weiter. Mitunter zerschneidet er die Radierplatten, reißt Körper auseinander um sie an anderer Stelle wieder neu zusammenzufügen. Kopflos und über Kopf treten uns Frauen-; Männer- und Tierkörper gegenüber. In ihrer Wiederholung entsteht ein theatralischer Moment. Dann wieder Fächer, Spitzen, Röcke.
„Unterm Rock“ vereint klassisch gerahmte sowie unkonventionell präsentierte Radierungen aus den letzten beiden Jahren.
Gefördert von dem Kulturamt Leipzig.
Unterm Rock
Tim von Veh
Eröffnung am 10.12.22, ab 19 Uhr
10.12.2022 bis 4.2.2023
Öffnungszeiten: mittwochs und samstags von 16-18 Uhr und nach Vereinbarung
Unsere letzte Ausstellung mit dem Leipziger Künstler Tim von Veh fand 2008, also vor bereits 14 Jahren statt. Damals hieß es im Text wie folgt: „Wie viel Zeit braucht es, bis sich die richtige, die einzige Linie herausschält? Wieviel Härte und Konsequenz ist nötig, diese ins Metall oder das verletzlichere Papier einzuschreiben? Wieviel Gleichgültigkeit gegenüber einem (fast) alles vereinnahmenden Markt? Die Arbeit des Graphikers Tim von Veh lässt sich nicht mit Zeitgeistformulierungen fassen, zu abgeschieden vom Mainstream vollzieht sich seine Suche nach der perfekten Form.“
An seiner Arbeitsweise hat sich in den nachfolgenden Jahren nichts geändert. Beharrlich setzt er sein Werk fort und vertraut nach wie vor fast ausschließlich der Technik der Radierung. In der Nähe von Lützen wohnt und arbeitet von Veh abgeschieden und umgibt sich dort mit einem wundersamen Personal aus historischen Berühmtheiten, mythologischen Figuren aber auch gegenwärtigen Modellen.
Dieses Arsenal an illustren Geschöpfen bevölkert sein Atelier, die Radierplatten wuchern aus den scheinbar wahllos in Regalen stehenden Pappkartons. Auf dem Boden finden sich zahllose, auf Seidenpapier gedruckte Motive, die sich durch die Möglichkeit des fortwährenden Druckprozesses immerfort zu vermehren scheinen.
Sein Figurenrepertoire nutzt er wie ein Puppenspieler. Die Charaktere auf den
Radierplatten gestatten ihm immer neue Szenarien zu eröffnen. Man fühlt sich entfernt an die papiernen Ankleidepuppen mit verschiedenen Kleidungsteilen, Kopfbedeckungen, Frisuren und Accessoires des vorletzten Jahrhunderts erinnert, denen man je nach spielerischer Absicht ein neues Erscheinungsbild geben konnte. Tim von Veh geht hier noch weiter. Mitunter zerschneidet er die Radierplatten, reißt Körper auseinander um sie an anderer Stelle wieder neu zusammenzufügen. Kopflos und über Kopf treten uns Frauen-; Männer- und Tierkörper gegenüber. In ihrer Wiederholung entsteht ein theatralischer Moment. Dann wieder Fächer, Spitzen, Röcke.
„Unterm Rock“ vereint klassisch gerahmte sowie unkonventionell präsentierte Radierungen aus den letzten beiden Jahren.
Gefördert von dem Kulturamt Leipzig.