Wibke_Rahn-Plastik_Beton-Galerie_NeuDeli_Leipzig
Grothe_Kristin

Andernorts

Grafik und Objekte / Kristin Grothe. Wibke Rahn.

OPENING. Neu Deli.
5. November. 19.00 Uhr mit Künstlergespräch.
20.00 Uhr Umtrunk.

AUSSTELLUNG. Neu Deli.
5. November – 31. Dezember 2016

In der Ausstellung Andernorts treten die großformatigen, kraftvollen grafischen Arbeiten von Kristin Grothe (Neumünster) in den Dialog mit den zunächst spröde erscheinenden Betonskulpturen von Wibke Rahn (Leipzig).

Kristin Grothes Themen sind Architektur und Landschaft. Ihre beeindruckenden Werke konfrontieren den Betrachter mit Orten, die an verwaiste Industrielandschaften oder leere Produktionshallen denken lassen. Für die Herstellung ihrer großformatigen Arbeiten bedient sich die Künstlerin einer Technik, die einen ganz eigenen Umgang mit Grafik offenbart:
Den fertigen Druck überarbeitet Kristin Grothe in einem aufwendigen Prozess mit dem Messer und Schleifpapier, um dunkle Stellen aufzuhellen und das Büttenpapier wieder freizulegen. Dadurch scheinen alte Strukturen an manchen Stellen durch, während sie woanders völlig ausgelöscht wurden. In einem weiteren Prozess fügt sie wiederum dünne Linien mit Kreide hinzu.

Kristin Grothe erzielt so einen Sfumato-Effekt und eine haptische, fast stoffliche Qualität, die ihr, wie sie selbst sagt, so nur in den grafischen Techniken möglich sei.

Wibke Rahns Skulpturen thematisieren ebenso Raum und Raumerfahrung. In den aktuellen Arbeiten der Künstlerin treten Betonabgüsse von Hochhäusern in Plattenbauweise auf, welche sogenannte Sattelitenstädte dominieren. Ebenso finden sich an Baracken erinnernde Häusermodelle, deren isolierte Präsentation im Raum eine gewisse Unbehaglichkeit hervorruft, welche durch das kühle Material noch verstärkt wird. Die Präsenz ihrer bildhauerischen Arbeiten begründet sich durch die Ambivalenz der Deutung. Zum einen bieten Häuser Schutz, Wohnraum, Rückzugsmöglichkeit. Zum anderen zeigen sich die aus der Auseinandersetzung mit den wachsenden Nicht-Orten um Leipzig entstandenen Arbeiten als Sinnbilder kollektiven Identitätsverlustes.

NeuDeli Kunstraum