Jérôme Chazeix
Jérôme Chazeix

Riten der Jugend

Jérôme Chazeix

10.09.2022 – 19.11.2022
Öffnungszeiten: mittwochs und samstags von 16-18 Uhr und nach Vereinbarung

Eröffnung: 10.09.2022, 19 Uhr

Es spricht Tim Cierpiszewski.

In Riten der Jugend lädt uns Jérôme Chazeix in eine reizüberflutende Parallelwelt ein. Mit diebischer Freude schleudert, puzzelt, reißt Jérôme Chazeix Versatzstücke aus verschiedenen Kontexten und verknüpft sie zu neuen Zusammenhängen. Die Rauminstallation vereint okkulte und esoterische Elemente mit Mode, elektronischer Musik und Einflüssen aus der Massen- und Popkultur. Die dicht bedruckten Wandtapeten, die drei Figuren, der Film und ein dauerhaft abgespielter Elektro-Sound hüllen uns ein.

Auf den Wandtapeten finden sich Motive von Grotten und Tempeln in verschiedenen Variationen. Sie werden umgeben von Schamanen- und Alchemisten-Darstellungen, Abbildern spiritueller Körper, von Artefakten, Kunstobjekten und Reliquien sowie von zahlreichen Handybildschirmen mit Botschaften in hieroglyphischer und mittelalterlicher Schrift. Die freigestellten Bilder der Grotten, Schamanen und Löwenskulpturen bilden innerhalb der gesamten Installation drei tragende Momente, die sich in der Architektur, in Werten wie Kraft und Stärke sowie in der Verbindung von Himmel und Erde äußern. Die gewählten Body-Paint-Farben der Akte folgen Goethes Farbenlehre. Die bemalten Körper sind skulpturenhaft in Posen erstarrt. Sie weisen Referenzen zu Ikonen aus der Antike auf und machen Momente spiritueller Ekstase sichtbar. Die Mischung von Farbe und Joghurt verleiht den Körpern eine marmorierte Oberfläche und verstärkt somit die skulpturale, antike Ästhetik. Der Film fasst alle auf den Tapeten gezeigten Aktfiguren zusammen und präsentiert verschiedene körperliche Stadien der Erleuchtung als Gesamtbild.
In der Mitte des Raums stehen sich drei skulpturenhafte Totemfiguren gegenüber. Zum einen ähneln sie mit ihren Drapierungen und in ihrer Inszenierung mittelalterlichen Liegefiguren (‚gisants‘), zum andern sind ihre Keramikmasken von südamerikanischen Urvölkern inspiriert. Diese Kombination ergänzt Chazeix mit neonfarbenen Perücken im Balayage-Stil à la ‚Made in China‘ und modelliert sie auf diese Weise zu Totems unserer Generation. Sie verkörpern den ‚Clash of Cultures‘, der sich in der medialen Bilderflut manifestiert. Die collageartigen Webumhänge zeigen Fotografien männlicher Models, die Jacken und Schmuck der Pseudo-Modemarke Zeix Berlin präsentieren und sich auch auf den Wandtapeten wiederfinden. Die Umhänge sind ebenfalls mit diesem Label ausgezeichnet. Chazeix wirft hier einen ironischen Blick auf die Modewelt. Gleichzeitig spielt er mit dem Phänomen des Trends sowie mit dem Verfahren des Mise en abymes (der Selbstbezüglichkeit) und lässt seine Arbeiten selbst zu Trendobjekten werden, die eine Verbindung zum Mythischen und Mystischen eingehen.
In Riten der Jugend verwandelt Jérôme Chazeix die Galerie in einen Initiationsraum, der von Posen, Ritualen, Stil und Materialien besetzt ist und regt uns an, in einen spirituellen Zustand zu verfallen. In diesem Kosmos geht es besonders um den Energietransfer sowie um die Sehnsucht, zu transzendieren und eins zu werden. Chazeix offenbart uns die Lehre der Kunst, die diese Transmission erst möglich macht und uns den Schlüssel zur Welt liefert:
„IN ART WE TRUST – WE TRUST IN ART“.

Gefördert von dem Kulturamt Leipzig sowie der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

stadt-leipzig
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Jérôme Chazeix

10.09.2022 – 19.11.2022
Öffnungszeiten: mittwochs und samstags von 16-18 Uhr und nach Vereinbarung

Eröffnung: 10.09.2022, 19 Uhr

Es spricht Tim Cierpiszewski.

In Riten der Jugend lädt uns Jérôme Chazeix in eine reizüberflutende Parallelwelt ein. Mit diebischer Freude schleudert, puzzelt, reißt Jérôme Chazeix Versatzstücke aus verschiedenen Kontexten und verknüpft sie zu neuen Zusammenhängen. Die Rauminstallation vereint okkulte und esoterische Elemente mit Mode, elektronischer Musik und Einflüssen aus der Massen- und Popkultur. Die dicht bedruckten Wandtapeten, die drei Figuren, der Film und ein dauerhaft abgespielter Elektro-Sound hüllen uns ein.

Auf den Wandtapeten finden sich Motive von Grotten und Tempeln in verschiedenen Variationen. Sie werden umgeben von Schamanen- und Alchemisten-Darstellungen, Abbildern spiritueller Körper, von Artefakten, Kunstobjekten und Reliquien sowie von zahlreichen Handybildschirmen mit Botschaften in hieroglyphischer und mittelalterlicher Schrift. Die freigestellten Bilder der Grotten, Schamanen und Löwenskulpturen bilden innerhalb der gesamten Installation drei tragende Momente, die sich in der Architektur, in Werten wie Kraft und Stärke sowie in der Verbindung von Himmel und Erde äußern. Die gewählten Body-Paint-Farben der Akte folgen Goethes Farbenlehre. Die bemalten Körper sind skulpturenhaft in Posen erstarrt. Sie weisen Referenzen zu Ikonen aus der Antike auf und machen Momente spiritueller Ekstase sichtbar. Die Mischung von Farbe und Joghurt verleiht den Körpern eine marmorierte Oberfläche und verstärkt somit die skulpturale, antike Ästhetik. Der Film fasst alle auf den Tapeten gezeigten Aktfiguren zusammen und präsentiert verschiedene körperliche Stadien der Erleuchtung als Gesamtbild.
In der Mitte des Raums stehen sich drei skulpturenhafte Totemfiguren gegenüber. Zum einen ähneln sie mit ihren Drapierungen und in ihrer Inszenierung mittelalterlichen Liegefiguren (‚gisants‘), zum andern sind ihre Keramikmasken von südamerikanischen Urvölkern inspiriert. Diese Kombination ergänzt Chazeix mit neonfarbenen Perücken im Balayage-Stil à la ‚Made in China‘ und modelliert sie auf diese Weise zu Totems unserer Generation. Sie verkörpern den ‚Clash of Cultures‘, der sich in der medialen Bilderflut manifestiert. Die collageartigen Webumhänge zeigen Fotografien männlicher Models, die Jacken und Schmuck der Pseudo-Modemarke Zeix Berlin präsentieren und sich auch auf den Wandtapeten wiederfinden. Die Umhänge sind ebenfalls mit diesem Label ausgezeichnet. Chazeix wirft hier einen ironischen Blick auf die Modewelt. Gleichzeitig spielt er mit dem Phänomen des Trends sowie mit dem Verfahren des Mise en abymes (der Selbstbezüglichkeit) und lässt seine Arbeiten selbst zu Trendobjekten werden, die eine Verbindung zum Mythischen und Mystischen eingehen.
In Riten der Jugend verwandelt Jérôme Chazeix die Galerie in einen Initiationsraum, der von Posen, Ritualen, Stil und Materialien besetzt ist und regt uns an, in einen spirituellen Zustand zu verfallen. In diesem Kosmos geht es besonders um den Energietransfer sowie um die Sehnsucht, zu transzendieren und eins zu werden. Chazeix offenbart uns die Lehre der Kunst, die diese Transmission erst möglich macht und uns den Schlüssel zur Welt liefert:
„IN ART WE TRUST – WE TRUST IN ART“.

Gefördert von dem Kulturamt Leipzig sowie der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

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