Ausstellungseröffnung
HEAVEN AND ALCHEMY.
Jens Schubert
30.09. – 25.11.2017
Wer schon einmal eine Ausstellung von Jens Schubert gesehen hat, weiß, dass da nicht nur Bilder an der Wand hängen. Eine Ausstellung von Jens Schubert ist viel mehr. Sie entführt uns in einen Raum, der für die Dauer der Ausstellung selbst zu einem Kunstwerk wird.
Alchemie ist die Kunst, gewisse Materialien zu höherem Sein zu veredeln. Mit der Manipulation der Materie wird auch der um ihr Geheimnis ringende Mensch in einen höheren Seinszustand versetzt. Da ist von einem Opus Magnum die Rede oder vom großen Werk. Dies ist ein Begriff der mittelalterlichen ALCHEMIE. Er beschreibt den Versuch, einen Ausgangsstoff in Gold zu verwandeln oder die Schaffung des Steins der Weisen.
Das ist nicht nur als praktische Disziplin gemeint, sondern diese Verwandlung hat viel mehr eine philosophische Dimension.
Genauso, wie für die Umwandlung niederer Stoffe oder Metalle zum edelsten Metall, dem unsterblichen Gold, oder zu einer Universalsubstanz, steht diese Umwandlung für die Entwicklung des Menschen. Es geht also nicht nur um Veränderung von Materie, sondern auch um Veränderung der Psyche. Durch Umwandlungsprozesse gelangen beide zu neuer göttlicher oder himmlischer Existenz.
In den Bildern und Objekten von Jens Schubert können wir genau so etwas entdecken. Einfache Ausgangsstoffe, wie Seife, Knete, Konfetti, eine Kopie von geknittertem Papier oder etwas Gefundenes, werden in der Ausstellung zu anderen Dingen von scheinbar höherem Wert.
Jens Schubert lässt uns auch Farben sehen, die nicht da sind.
Oft sehe ich mir seine Arbeiten an und denke zu wissen, woher sie kommen, wie sie gemacht sind und wohin sie wollen. Doch es sind nur Ideen, die aufscheinen, weil ich an etwas erinnert werde, was ich irgendwann schon einmal gesehen habe. Deshalb glaube ich etwas zu erkennen oder zu wissen!
Eine Muschel, ein Auge, ein Blatt?
Eine Kugel, eine Blüte, ein Brunnen?
Eine Scheibe, ein Spiegel, ein Schild?
Ein Gefäß, eine Lampe, ein Ufo?
Und all das sieht verzaubert aus – wie aufgeladen mit einer magischen Energie.
Es gibt viele Ideen und darum ist diese Ausstellung gleichermaßen sehr viel und doch auch wenig. Denn sie ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die Jens präsentiert, denn dieselben Arbeiten könnten in einer ganz anderen Zusammenstellung, in einer anderen Installation etwas ganz anderes sein.
Anya Triestram
Freundlich unterstützt vom Kulturamt der Stadt Leipzig.
HEAVEN AND ALCHEMY.
Jens Schubert
30.09. – 25.11.2017
Wer schon einmal eine Ausstellung von Jens Schubert gesehen hat, weiß, dass da nicht nur Bilder an der Wand hängen. Eine Ausstellung von Jens Schubert ist viel mehr. Sie entführt uns in einen Raum, der für die Dauer der Ausstellung selbst zu einem Kunstwerk wird.
Alchemie ist die Kunst, gewisse Materialien zu höherem Sein zu veredeln. Mit der Manipulation der Materie wird auch der um ihr Geheimnis ringende Mensch in einen höheren Seinszustand versetzt. Da ist von einem Opus Magnum die Rede oder vom großen Werk. Dies ist ein Begriff der mittelalterlichen ALCHEMIE. Er beschreibt den Versuch, einen Ausgangsstoff in Gold zu verwandeln oder die Schaffung des Steins der Weisen.
Das ist nicht nur als praktische Disziplin gemeint, sondern diese Verwandlung hat viel mehr eine philosophische Dimension.
Genauso, wie für die Umwandlung niederer Stoffe oder Metalle zum edelsten Metall, dem unsterblichen Gold, oder zu einer Universalsubstanz, steht diese Umwandlung für die Entwicklung des Menschen. Es geht also nicht nur um Veränderung von Materie, sondern auch um Veränderung der Psyche. Durch Umwandlungsprozesse gelangen beide zu neuer göttlicher oder himmlischer Existenz.
In den Bildern und Objekten von Jens Schubert können wir genau so etwas entdecken. Einfache Ausgangsstoffe, wie Seife, Knete, Konfetti, eine Kopie von geknittertem Papier oder etwas Gefundenes, werden in der Ausstellung zu anderen Dingen von scheinbar höherem Wert.
Jens Schubert lässt uns auch Farben sehen, die nicht da sind.
Oft sehe ich mir seine Arbeiten an und denke zu wissen, woher sie kommen, wie sie gemacht sind und wohin sie wollen. Doch es sind nur Ideen, die aufscheinen, weil ich an etwas erinnert werde, was ich irgendwann schon einmal gesehen habe. Deshalb glaube ich etwas zu erkennen oder zu wissen!
Eine Muschel, ein Auge, ein Blatt?
Eine Kugel, eine Blüte, ein Brunnen?
Eine Scheibe, ein Spiegel, ein Schild?
Ein Gefäß, eine Lampe, ein Ufo?
Und all das sieht verzaubert aus – wie aufgeladen mit einer magischen Energie.
Es gibt viele Ideen und darum ist diese Ausstellung gleichermaßen sehr viel und doch auch wenig. Denn sie ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die Jens präsentiert, denn dieselben Arbeiten könnten in einer ganz anderen Zusammenstellung, in einer anderen Installation etwas ganz anderes sein.
Anya Triestram
Ausstellungseröffnung
Freundlich unterstützt vom Kulturamt der Stadt Leipzig.