Ausstellungseröffnung

EXOTICA (Ein Biss ist auch nur ein Kuss)

Jan Brokof

2.-30.7.2018

Alles so schön tropisch. Jan Brokof im NEU DELI. Heidi Stecker, Juni 2018

Wir gehen in das Kunstwerk hinein; wir stehen darin und befinden uns in einem überbordend gemusterten Raum. Aus dem Offenen könnten wir hereinkommen und hindurchlaufen bis zum Meer an der hintersten Wand und den Raum vielleicht dort verlassen, mit Boot oder Schiff. Oder sehnsuchtsvoll mit diesem Herrn an einer lieblichen Küste (am Atlantik?) stehen, zum prächtigen Berg, zur schönen Insel blicken. Auf den zweiten Blick erscheint der Raum strukturiert und ausstaffiert, wir machen einzelne Komponenten aus. Entlang dieser Objekte und Bilder in einem aktuellen, eingefrorenen Zustand versuchen wir, zu einer Interpretation, zu einer Interpretationsmöglichkeit zu gelangen.
Aber zunächst zu den Wänden. Sie sind völlig mit Tapeten bedeckt, postergroße, flächendeckend angebrachte Papierstücke, die skulpturenartige Pflanzen absondern. Die hintere farbkräftige Wand besteht aus vergrößerten Tattoo-Elementen Indigener. Sie erinnert an Holzschnitte, an die Technik, mit der Jan Brokof begann, in der Kunstszene aufzufallen, indem er diese traditionelle Technik mit ungewöhnlichen Motiven erneuerte. Seit längerem geht er aus der Grafik immer mehr in den Raum hinein, wandelt ihn in ein Kunstwerk.
Das zweite Tapetenmotiv wurde mit Fotografien von Wohnblöcken in São Paulo montiert. Sie sind mit Computerfehlern, Bildstörungen, Grafikmakeln verfremdet, die Perspektiven und Flächen verschieben und verunklaren. Die Blöcke sind mit seltsamen, eckigen Zeichen zwischen Hieroglyphen und japanischen Schriftzeichen übersät. Solche wie die, die davor als große Einzelobjekte leuchten. Es ist São Paulos ganz eigene Form von Geheimschrift, wie sie Pixadores entwickeln und anwenden: Sie sprühen ihre verschlüsselten Botschaften an Häuserfronten als weit sichtbare Schriftzüge und Graffiti in unglaublicher Höhe. Manchmal hinterlassen Pixadores nur ihre Signaturen. Oft hinterlassen sie ihre schwarzen, kürzelhaften Symbole auf Fassaden und Mauern als Netze voller Gang-Namen, Botschaften, politischer Forderungen oder persönlicher Gedanken. Sie klettern, um sich São Paulo anzueignen. Die Leuchtzeichen formen das Wort Exot: Wer ist der Exot? Wir, ihr, sie? Was ist exotisch? Etwas Reizvolles, Anziehendes, ein Ziel in der Erwartung, dass etwas anders ist als das Gewohnte?
Zu diesen exotischen Ufern – aus welcher Sicht? – bricht vielleicht ein Schiff auf einem kleinen Holzschnitt auf. Friedlich schwimmt es auf der schwarzweißgrauen Häuserwand. Segelt es über den Atlantik nach Südamerika? So wie einst Kolumbus? Wie Eroberer, Abenteurer, Missionare? Ein weiteres kleinformatiges Bild ist eine historische Darstellung einer sinnenden Dame in tropischen Gefilden. Sie wird als Allegorie Amerikas ausgewiesen. Was ist das für ein Amerika? Ein exotisches mit üppiger Natur. Eigentlich sieht die Szene idyllisch aus, bis man schaudernd erkennt, dass die Frau als Kannibalin klassifiziert wird: Zu ihren Füßen liegt neben erjagter, hundeartiger Beute ein menschlicher Kopf, der mit einem Pfeil durchbohrt ist. Sie hat einen Mann erlegt. Wo ist der restliche Körper? Und Kannibalismus ist also für Amerika konstitutiv? (Zumindest für Native Americans?)
Überraschend ist, eine Frau so müßig, nicht einem kapitalistischen Arbeitswahn unterworfen zu sehen; man wird neidisch. Hier ist jemandes Sehnsuchtsbild in einen kolonistialistischen, rassistischen Zusammenhang gepflanzt. Gleichzeitig bedient die spärlich bekleidete Jägerin in einer Männerdomäne europäische voyeuristische Interessen, denn eine ordentliche Frau jagt nicht und hängt nicht halbnackt herum. In der Tat zeigen pseudoethnologische Fotografien und Stiche gern angebliche kannibalische Frauen – und Männer. Gerade Frauen erscheinen für diesen speziellen Kitzel besonders interessant zu sein. Der Kontrast ist auf solchen Darstellungen bewusst angelegt: Da die von ihrer angeblichen Natur her sanfte, sinnende Frau, da Gewalt, Extremes, Brutalität.
Das Wort „Kannibale“ kam durch Christoph Kolumbus um 1500 in Europa in Gebrauch. Auf seiner ersten Reise notierte Kolumbus, dass Inseleinwohner Furcht vor angeblich einäugigen, hundsgesichtigen und menschenfressenden Einwohnern einer Nachbarinsel hatten. Da man in der antiken und mittelalterlichen Ethnologie vermutete, dass am Rand der bekannten Welt menschenfressende Völker lebten, konnten die Kolonialisatoren in den angetroffenen Ethnien eine Verkörperung dieser Idee entdecken. Mit dem Verzehr von rohen Speisen werden oft barbarische Gruppen in der Literatur gekennzeichnet; die hemmungslose Zerfleischungsraserei soll zivilisationsferne Wildheit bedeuten. Häufig ist dies nicht mehr als wüste Fantasie, denn Beweise für echte Anthropophagie werden selten gefunden. Der Vorwurf des Kannibalismus war aber allemal als Vorwand für Diskriminierung und Verfolgung gut. Hier öffnet Brokof mit einem winzigen Blättchen in seinem Raum ein Fenster von vielen zu einer komplexen Diskussion. Daran knüpfen Fotocollagen an, dort fügen sich Haut, Fleisch, Körper zu neuen Fleischknäueln. Das chaotische, sich ständig verwandelnde, ändernde Moment schlägt sich in den Körpern nieder. Die Tropenholzrahmen verweisen auf Südamerika. Ein Film zeigt uns einen unheimlichen Mann in einer hässlichen Maske mit Perücke, kostümiert wie viele Touristen, der das Fremde erkunden, genießen, daran teilhaben möchte. Jedoch bleibt er in der Tat fremd, weniger weil er weiß ist in einer multikulturellen Gesellschaft, sondern durch sein abstoßendes Aussehen. Er wird nie unauffälliger Teil einer feiernden Gruppe sein, sondern bleibt am Rand. Es ist sicher kein Zufall, dass er allein im Regen einen schlammigen Weg entlang wandern muss, nur vom Künstler begleitet. Das Andere ist oft eine Projektion, eine äußerst eingeschränkte Wahrnehmung, die nur das sieht, was gesehen werden will. Wünsche und Bedürfnisse, auch Hassbilder werden auf anderes und andere projiziert. Was tatsächlich da ist, wird nicht wahrgenommen. Die Realität wird passend gemacht. Brokofs Inszenierung liegt ein System zugrunde. Ist das tropisches Denken? Ein Erkunden, Nachdenken, ohne den Druck, zu einem bestimmten Ergebnis zu kommen oder eines anzustreben? Das bedeutet auch, offen zu bleiben. Man kann diese Anordnung beliebig erweitern, ohne Kontrollzwang. Der brasilianische Schriftsteller Oswald de Andrade verfasste 1928 das Manifesto Antropófago. Das Anthropophagische Manifest bietet ein Programm für eine freie, klassenlose, an matriarchalische Vorzeiten angelehnte Gesellschaft. De Andrade war Mitbegründer der sozialkritischen und kulturrevolutionären Antropophagie-Bewegung in Brasilien. Mit tropischem Regionalismus wird Selbstbewusstsein als Gegenbewegung zur europäischen Dominanz entwickelt. Nach dem Motto „Statt das Fremde wegzuschieben, das Fremde fressen“ entwickelte er gegen die zerstörerischen Elemente europäischer Kultur künstlerische Gegenaktionen. Der Reinlichkeit, die eine südamerikanische Gegenwart für eine globale Zukunft fruchtbar macht. Brokof arbeitet mit Aneignung, mit Zitaten, Anspielungen, mit Parodie und Pastiche. Das tropische Prinzip steht gegen die bürgerliche Ordnung, es geht um eine andere Ordnung mit mäandernden Gedanken. Das entspricht Ideen von Byung-Chul Han.
Zunehmend lösen sich kulturelle Ausdrucksformen von ihrem ursprünglichen Ort. Sie zirkulieren in einem globalen Hyperraum der Kultur. Kultur wird zur Hyperkultur entgrenzt. Hyperkulturalität beschreibt die Auflösung von Umzäunungen unterschiedlicher Kulturformen. Sie bedeutet die Annäherung und Vernetzung der einzelnen Kulturen. Mit Hyperkulturalität geht eine Ortsunabhängigkeit der Kulturen einher. Sie führt zu einer neuen Nähe. Eine Vielfalt an kulturellen Lebenspraktiken und Ausdrucksformen existiert gleichzeitig: „Heterogene kulturelle Inhalte drängen sich in ein Nebeneinander. Kulturelle Räume überlagern und durchdringen sich.“ Elemente des Exotischen, wie die aus den Wänden dringenden Palmen, gibt es auch real. Es kommt auf den Kontext an, in Reisekatalogen sind Palmen ein Versprechen des Anderen. Aber in jedem Falle sind sie Jan Brokofs Aneignung. Irgendwie zärtlich: Ein Biss ist auch nur ein Kuss irgendwie.

Freundlich unterstützt vom Kulturamt der Stadt Leipzig.

Wappen Leipzig

EXOTICA (Ein Biss ist auch nur ein Kuss)

Jan Brokof

2.-30.7.2018

Alles so schön tropisch. Jan Brokof im NEU DELI. Heidi Stecker, Juni 2018

Wir gehen in das Kunstwerk hinein; wir stehen darin und befinden uns in einem überbordend gemusterten Raum. Aus dem Offenen könnten wir hereinkommen und hindurchlaufen bis zum Meer an der hintersten Wand und den Raum vielleicht dort verlassen, mit Boot oder Schiff. Oder sehnsuchtsvoll mit diesem Herrn an einer lieblichen Küste (am Atlantik?) stehen, zum prächtigen Berg, zur schönen Insel blicken. Auf den zweiten Blick erscheint der Raum strukturiert und ausstaffiert, wir machen einzelne Komponenten aus. Entlang dieser Objekte und Bilder in einem aktuellen, eingefrorenen Zustand versuchen wir, zu einer Interpretation, zu einer Interpretationsmöglichkeit zu gelangen.
Aber zunächst zu den Wänden. Sie sind völlig mit Tapeten bedeckt, postergroße, flächendeckend angebrachte Papierstücke, die skulpturenartige Pflanzen absondern. Die hintere farbkräftige Wand besteht aus vergrößerten Tattoo-Elementen Indigener. Sie erinnert an Holzschnitte, an die Technik, mit der Jan Brokof begann, in der Kunstszene aufzufallen, indem er diese traditionelle Technik mit ungewöhnlichen Motiven erneuerte. Seit längerem geht er aus der Grafik immer mehr in den Raum hinein, wandelt ihn in ein Kunstwerk.
Das zweite Tapetenmotiv wurde mit Fotografien von Wohnblöcken in São Paulo montiert. Sie sind mit Computerfehlern, Bildstörungen, Grafikmakeln verfremdet, die Perspektiven und Flächen verschieben und verunklaren. Die Blöcke sind mit seltsamen, eckigen Zeichen zwischen Hieroglyphen und japanischen Schriftzeichen übersät. Solche wie die, die davor als große Einzelobjekte leuchten. Es ist São Paulos ganz eigene Form von Geheimschrift, wie sie Pixadores entwickeln und anwenden: Sie sprühen ihre verschlüsselten Botschaften an Häuserfronten als weit sichtbare Schriftzüge und Graffiti in unglaublicher Höhe. Manchmal hinterlassen Pixadores nur ihre Signaturen. Oft hinterlassen sie ihre schwarzen, kürzelhaften Symbole auf Fassaden und Mauern als Netze voller Gang-Namen, Botschaften, politischer Forderungen oder persönlicher Gedanken. Sie klettern, um sich São Paulo anzueignen. Die Leuchtzeichen formen das Wort Exot: Wer ist der Exot? Wir, ihr, sie? Was ist exotisch? Etwas Reizvolles, Anziehendes, ein Ziel in der Erwartung, dass etwas anders ist als das Gewohnte?
Zu diesen exotischen Ufern – aus welcher Sicht? – bricht vielleicht ein Schiff auf einem kleinen Holzschnitt auf. Friedlich schwimmt es auf der schwarzweißgrauen Häuserwand. Segelt es über den Atlantik nach Südamerika? So wie einst Kolumbus? Wie Eroberer, Abenteurer, Missionare? Ein weiteres kleinformatiges Bild ist eine historische Darstellung einer sinnenden Dame in tropischen Gefilden. Sie wird als Allegorie Amerikas ausgewiesen. Was ist das für ein Amerika? Ein exotisches mit üppiger Natur. Eigentlich sieht die Szene idyllisch aus, bis man schaudernd erkennt, dass die Frau als Kannibalin klassifiziert wird: Zu ihren Füßen liegt neben erjagter, hundeartiger Beute ein menschlicher Kopf, der mit einem Pfeil durchbohrt ist. Sie hat einen Mann erlegt. Wo ist der restliche Körper? Und Kannibalismus ist also für Amerika konstitutiv? (Zumindest für Native Americans?)
Überraschend ist, eine Frau so müßig, nicht einem kapitalistischen Arbeitswahn unterworfen zu sehen; man wird neidisch. Hier ist jemandes Sehnsuchtsbild in einen kolonistialistischen, rassistischen Zusammenhang gepflanzt. Gleichzeitig bedient die spärlich bekleidete Jägerin in einer Männerdomäne europäische voyeuristische Interessen, denn eine ordentliche Frau jagt nicht und hängt nicht halbnackt herum. In der Tat zeigen pseudoethnologische Fotografien und Stiche gern angebliche kannibalische Frauen – und Männer. Gerade Frauen erscheinen für diesen speziellen Kitzel besonders interessant zu sein. Der Kontrast ist auf solchen Darstellungen bewusst angelegt: Da die von ihrer angeblichen Natur her sanfte, sinnende Frau, da Gewalt, Extremes, Brutalität.
Das Wort „Kannibale“ kam durch Christoph Kolumbus um 1500 in Europa in Gebrauch. Auf seiner ersten Reise notierte Kolumbus, dass Inseleinwohner Furcht vor angeblich einäugigen, hundsgesichtigen und menschenfressenden Einwohnern einer Nachbarinsel hatten. Da man in der antiken und mittelalterlichen Ethnologie vermutete, dass am Rand der bekannten Welt menschenfressende Völker lebten, konnten die Kolonialisatoren in den angetroffenen Ethnien eine Verkörperung dieser Idee entdecken. Mit dem Verzehr von rohen Speisen werden oft barbarische Gruppen in der Literatur gekennzeichnet; die hemmungslose Zerfleischungsraserei soll zivilisationsferne Wildheit bedeuten. Häufig ist dies nicht mehr als wüste Fantasie, denn Beweise für echte Anthropophagie werden selten gefunden. Der Vorwurf des Kannibalismus war aber allemal als Vorwand für Diskriminierung und Verfolgung gut. Hier öffnet Brokof mit einem winzigen Blättchen in seinem Raum ein Fenster von vielen zu einer komplexen Diskussion. Daran knüpfen Fotocollagen an, dort fügen sich Haut, Fleisch, Körper zu neuen Fleischknäueln. Das chaotische, sich ständig verwandelnde, ändernde Moment schlägt sich in den Körpern nieder. Die Tropenholzrahmen verweisen auf Südamerika. Ein Film zeigt uns einen unheimlichen Mann in einer hässlichen Maske mit Perücke, kostümiert wie viele Touristen, der das Fremde erkunden, genießen, daran teilhaben möchte. Jedoch bleibt er in der Tat fremd, weniger weil er weiß ist in einer multikulturellen Gesellschaft, sondern durch sein abstoßendes Aussehen. Er wird nie unauffälliger Teil einer feiernden Gruppe sein, sondern bleibt am Rand. Es ist sicher kein Zufall, dass er allein im Regen einen schlammigen Weg entlang wandern muss, nur vom Künstler begleitet. Das Andere ist oft eine Projektion, eine äußerst eingeschränkte Wahrnehmung, die nur das sieht, was gesehen werden will. Wünsche und Bedürfnisse, auch Hassbilder werden auf anderes und andere projiziert. Was tatsächlich da ist, wird nicht wahrgenommen. Die Realität wird passend gemacht. Brokofs Inszenierung liegt ein System zugrunde. Ist das tropisches Denken? Ein Erkunden, Nachdenken, ohne den Druck, zu einem bestimmten Ergebnis zu kommen oder eines anzustreben? Das bedeutet auch, offen zu bleiben. Man kann diese Anordnung beliebig erweitern, ohne Kontrollzwang. Der brasilianische Schriftsteller Oswald de Andrade verfasste 1928 das Manifesto Antropófago. Das Anthropophagische Manifest bietet ein Programm für eine freie, klassenlose, an matriarchalische Vorzeiten angelehnte Gesellschaft. De Andrade war Mitbegründer der sozialkritischen und kulturrevolutionären Antropophagie-Bewegung in Brasilien. Mit tropischem Regionalismus wird Selbstbewusstsein als Gegenbewegung zur europäischen Dominanz entwickelt. Nach dem Motto „Statt das Fremde wegzuschieben, das Fremde fressen“ entwickelte er gegen die zerstörerischen Elemente europäischer Kultur künstlerische Gegenaktionen. Der Reinlichkeit, die eine südamerikanische Gegenwart für eine globale Zukunft fruchtbar macht. Brokof arbeitet mit Aneignung, mit Zitaten, Anspielungen, mit Parodie und Pastiche. Das tropische Prinzip steht gegen die bürgerliche Ordnung, es geht um eine andere Ordnung mit mäandernden Gedanken. Das entspricht Ideen von Byung-Chul Han.
Zunehmend lösen sich kulturelle Ausdrucksformen von ihrem ursprünglichen Ort. Sie zirkulieren in einem globalen Hyperraum der Kultur. Kultur wird zur Hyperkultur entgrenzt. Hyperkulturalität beschreibt die Auflösung von Umzäunungen unterschiedlicher Kulturformen. Sie bedeutet die Annäherung und Vernetzung der einzelnen Kulturen. Mit Hyperkulturalität geht eine Ortsunabhängigkeit der Kulturen einher. Sie führt zu einer neuen Nähe. Eine Vielfalt an kulturellen Lebenspraktiken und Ausdrucksformen existiert gleichzeitig: „Heterogene kulturelle Inhalte drängen sich in ein Nebeneinander. Kulturelle Räume überlagern und durchdringen sich.“ Elemente des Exotischen, wie die aus den Wänden dringenden Palmen, gibt es auch real. Es kommt auf den Kontext an, in Reisekatalogen sind Palmen ein Versprechen des Anderen. Aber in jedem Falle sind sie Jan Brokofs Aneignung. Irgendwie zärtlich: Ein Biss ist auch nur ein Kuss irgendwie.

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Freundlich unterstützt vom Kulturamt der Stadt Leipzig.

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