Ende.Neu
Belle Shafir, Tel Aviv
Stefanie Busch, Dresden
Stefanie Busch, Dresden
12.03. – 07.05.2016
Eröffnung 12.März 2016, 20 Uhr
Es spricht Susanne Altmann, Kunsthistorikerin (Dresden)
Künstlerinnengespräch, 13.März 2016, 15 Uhr
Kathrin Krahl, Soziologin und Kuratorin führt das Gespräch mit Belle Shafir und Stefanie Busch
Die Künstlerinnen Belle Shafir und Stefanie Busch begegneten sich im Sommer 2012 und begannen über Kunst, Erinnerung, Flucht, Gewalt und Gegenwart zu sprechen. Die Ausstellung Ende.Neu ist eine Station dieser Kommunikation.
„Meine Arbeiten zeigen das braill’sche Durchtasten meines Leben…“
Belle Shafir arbeitet an körperlichen und kraftvollen Videoperformances, Zeichnungen, Materialcollagen und Objekten, sie nähert sich so ihrer Geschichte als Tochter Überlebender des Vernichtungslagers Auschwitz.
In der Ausstellung Ende.Neu zeigt sie Zeichnungen mit sich immer wiederholenden Momenten ihres Familiengedächtnisses: Retrospectacle, gespeist aus Familienfotos. Durch die Wiederholungen begibt sich Belle Shafir auf die Spuren der Historik verschiedener Generationen, Erlebnisse, Architekturen und Landschaften ihres Lebens.
Außerdem zeigt sie die Teile der Arbeit horse hair; aus filigranen Pferdehaaren gehäkelte Objekte. Das Häkeln der Pferdehaare beschreibt Belle Shafir als Zwiegespräche mit ihrem Vater, der nach dem 2.Weltkrieg große Pferdestallungen in Amberg in Bayern betrieb, in denen auch sie viel Zeit verbrachte, bevor sie als 19jährige nach Israel migrierte.
Stefanie Busch zeigt die Serie eins ums andere, diffuse schwarz/weiß Siebdrucke, deren Kontraste sich von Bild zu Bild auflösen, ähnlich einer filmischen Sequenz. Diese unscharfen Strukturen lassen Landschaften andeuten, die wir mit Schönheit und Sehnsucht verbinden, die aber in diesen Tagen von Leid, Angst, Verfolgung und Entrechtung geprägt sind, wie der Sinai, das Mittelmeer oder der Balkan.
Neben dieser Serie zeigt sie weitere Siebdrucke wie Dresden, 17. Januar 2015. Es handelt sich um eine Momentaufnahme einer antirassistischen Demonstration auf dem Höhepunkt der Pegida-Bewegung – ein kraftvoller Ausblick zu Zeiten der Angst unter Geflüchteten.
Ebenso stellt sie das Portrait der Künstler-Kollegin Helga Weissová aus, diese ist Zeugin der Verbrechen in Auschwitz. Der Siebdruck zeigt die erwachsene, die überlebende Helga Weissová.
Eine andere Arbeit 86Addis zeigt zwei modern gekleidete Frauen vor futuristisch anmutender Kulisse in den 1980er Jahren in der Hauptstadt Äthiopiens: ein ungewöhnlicher und überraschender Ausschnitt aus dem damals ärmsten Land der Welt.
Stefanie Buschs Arbeiten sind der Versuch der Manifestation eines Miteinanders in Solidarität. Wie sollten wir uns dieser Welt sonst stellen?
Die Ausstellung Ende.Neu ist ein Versuch, die Vergangenheit und die Gegenwart gleichzeitig zu betrachten und nicht das Eine wegen des Anderen zu vergessen.
Belle Shafir wurde 1953 in Amberg geboren und wanderte als 19jährige nach Israel aus.
Sie studierte am Avni Institute of Art in Tel Aviv.
Seitdem nahm sie an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen teil, so z.B. Petach-Tikva Museum (Israel), Galerie Maya Wildewuur, Hochhalen (Niederlande), Museum Ein-Harod (Israel), A.I.R. Gallery, Brooklyn, NY, (USA), Cite internationale des arts, Paris (Frankreich), Sakshi Gallery, Mumbai (Indien), Pyramida Gallery, Haifa (Israel), Museum of Contemporary Art, Herzliya (Israel),
Pasinger Fabrik in München. Sie lebt in Tel Aviv.
Stefanie Busch wurde 1977 in Dresden geboren und studierte an der Hochschule für Bildende Künste bei Lutz Dammbeck.
Sie hat an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen, so z.B. Galerie Baer Dresden, Kunsthalle Baden Baden, Urban Arts Space, Ohio State University, Columbus/Ohio (USA), Galerie Ilka Bree, Bordeaux (Frankreich), Alkatraz Gallery, Ljubljana (Slowenien), Galerie Emilia Filly, Usti (Tschechien), WestGermany, Berlin, Center for Contemporary Art, Tel Aviv (Israel), Galerie für zeitgenössische Kunst, Leipzig. Stefanie Busch lebt in Dresden.
Ende.Neu
Belle Shafir, Tel Aviv
Stefanie Busch, Dresden
Stefanie Busch, Dresden
12.03. – 07.05.2016
Eröffnung 12.März 2016, 20 Uhr
Es spricht Susanne Altmann, Kunsthistorikerin (Dresden)
Künstlerinnengespräch, 13.März 2016, 15 Uhr
Kathrin Krahl, Soziologin und Kuratorin führt das Gespräch mit Belle Shafir und Stefanie Busch
Die Künstlerinnen Belle Shafir und Stefanie Busch begegneten sich im Sommer 2012 und begannen über Kunst, Erinnerung, Flucht, Gewalt und Gegenwart zu sprechen. Die Ausstellung Ende.Neu ist eine Station dieser Kommunikation.
„Meine Arbeiten zeigen das braill’sche Durchtasten meines Leben…“
Belle Shafir arbeitet an körperlichen und kraftvollen Videoperformances, Zeichnungen, Materialcollagen und Objekten, sie nähert sich so ihrer Geschichte als Tochter Überlebender des Vernichtungslagers Auschwitz.
In der Ausstellung Ende.Neu zeigt sie Zeichnungen mit sich immer wiederholenden Momenten ihres Familiengedächtnisses: Retrospectacle, gespeist aus Familienfotos. Durch die Wiederholungen begibt sich Belle Shafir auf die Spuren der Historik verschiedener Generationen, Erlebnisse, Architekturen und Landschaften ihres Lebens.
Außerdem zeigt sie die Teile der Arbeit horse hair; aus filigranen Pferdehaaren gehäkelte Objekte. Das Häkeln der Pferdehaare beschreibt Belle Shafir als Zwiegespräche mit ihrem Vater, der nach dem 2.Weltkrieg große Pferdestallungen in Amberg in Bayern betrieb, in denen auch sie viel Zeit verbrachte, bevor sie als 19jährige nach Israel migrierte.
Stefanie Busch zeigt die Serie eins ums andere, diffuse schwarz/weiß Siebdrucke, deren Kontraste sich von Bild zu Bild auflösen, ähnlich einer filmischen Sequenz. Diese unscharfen Strukturen lassen Landschaften andeuten, die wir mit Schönheit und Sehnsucht verbinden, die aber in diesen Tagen von Leid, Angst, Verfolgung und Entrechtung geprägt sind, wie der Sinai, das Mittelmeer oder der Balkan.
Neben dieser Serie zeigt sie weitere Siebdrucke wie Dresden, 17. Januar 2015. Es handelt sich um eine Momentaufnahme einer antirassistischen Demonstration auf dem Höhepunkt der Pegida-Bewegung – ein kraftvoller Ausblick zu Zeiten der Angst unter Geflüchteten.
Ebenso stellt sie das Portrait der Künstler-Kollegin Helga Weissová aus, diese ist Zeugin der Verbrechen in Auschwitz. Der Siebdruck zeigt die erwachsene, die überlebende Helga Weissová.
Eine andere Arbeit 86Addis zeigt zwei modern gekleidete Frauen vor futuristisch anmutender Kulisse in den 1980er Jahren in der Hauptstadt Äthiopiens: ein ungewöhnlicher und überraschender Ausschnitt aus dem damals ärmsten Land der Welt.
Stefanie Buschs Arbeiten sind der Versuch der Manifestation eines Miteinanders in Solidarität. Wie sollten wir uns dieser Welt sonst stellen?
Die Ausstellung Ende.Neu ist ein Versuch, die Vergangenheit und die Gegenwart gleichzeitig zu betrachten und nicht das Eine wegen des Anderen zu vergessen.
Belle Shafir wurde 1953 in Amberg geboren und wanderte als 19jährige nach Israel aus.
Sie studierte am Avni Institute of Art in Tel Aviv.
Seitdem nahm sie an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen teil, so z.B. Petach-Tikva Museum (Israel), Galerie Maya Wildewuur, Hochhalen (Niederlande), Museum Ein-Harod (Israel), A.I.R. Gallery, Brooklyn, NY, (USA), Cite internationale des arts, Paris (Frankreich), Sakshi Gallery, Mumbai (Indien), Pyramida Gallery, Haifa (Israel), Museum of Contemporary Art, Herzliya (Israel),
Pasinger Fabrik in München. Sie lebt in Tel Aviv.
Stefanie Busch wurde 1977 in Dresden geboren und studierte an der Hochschule für Bildende Künste bei Lutz Dammbeck.
Sie hat an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen, so z.B. Galerie Baer Dresden, Kunsthalle Baden Baden, Urban Arts Space, Ohio State University, Columbus/Ohio (USA), Galerie Ilka Bree, Bordeaux (Frankreich), Alkatraz Gallery, Ljubljana (Slowenien), Galerie Emilia Filly, Usti (Tschechien), WestGermany, Berlin, Center for Contemporary Art, Tel Aviv (Israel), Galerie für zeitgenössische Kunst, Leipzig. Stefanie Busch lebt in Dresden.