BLAU, GRÜN UND DER RAUM DAZWISCHEN

Antje Ingber

15. Juni bis 30. August 2019

Die Ausstellung BLAU, GRÜN UND DER RAUM DAZWISCHEN zeigt Arbeiten der Leipziger Künstlerin Antje Ingber, welche zwischen 2011 und 2019 entstanden sind. Alle Arbeiten haben Papier als Bildträger: das Material der Wahl für Antje Ingber, deren Malprozess aus einem ständigen Wechsel aus Farbauftrag und gezieltem Wegwischen bzw. Abkratzen besteht. Starkes, grundiertes Papier an einer glatten Wand befestigt, ermöglicht es der Künstlerin die erwünschten Ergebnisse zu erzielen. Einmal aufgetragene Farbbereiche können mittels Spachtel, Messer, Schwamm und sogar Topfkratzer konsequent und mit der nötigen Körperkraft wieder abgetragen werden, ohne den Bildträger dabei auszuleiern oder zu beschädigen. Der Farbauftrag hingegen geschieht meist mit Ölfarben. Kommen hingegen Graphit und Kohle zum Einsatz, werden letztere eher malerisch als grafisch aufgetragen. Es werden also eher Flächen gesetzt. Diese unkonventionelle Vorgehensweise ist ein Grund dafür, dass Antje Ingbers Arbeiten im ersten Augenblick des Betrachtens an grafische Techniken wie Lithografie oder Radierung denken lassen. Die Bilder bestehen an bestimmten Stellen aus sehr vielen Farbschichten, wobei an anderen Stellen immer noch oder erst durch rigoroses Abtragen wieder der ursprüngliche Bildgrund offenliegt. So entsteht Raum zwischen den Farben. Sich überschneidende Flächen verbinden sich aufgrund ihrer Vielschichtigkeit im Auge des Betrachters zu Landschaften oder landschaftsähnlichen Räumen. Den Entstehungsprozess lässt die Künstlerin bewusst offen, wodurch sich im Kontrast zur inhaltlichen Bildebene, bestehend aus Motiv und Stimmung eine besondere Spannung entwickelt. Antje Ingber geht es um die von Orten, die eine archetypische Stimmung erzeugen können. Während der Arbeit an den Bildern lotet die Künstlerin den Grenzbereich zwischen Malerei und Grafik aus und stellt gleichzeitig die Frage: Wann entstehen aus Flächen Räume, wann beginnen Räume, sich wieder aufzulösen. Zwar gehen alle Bilder im ersten Moment des Entstehens auf eine oder mehrere fotografische Vorlagen zurück, aber haben diese an einem frühen Punkt im Laufe des Entstehungsprozesses ihre Funktion erfüllt und werden nicht mehr beachtet. Es folgt ein dialogartiger Malprozess, der sich, unterbrochen durch die Arbeit an anderen Bildern, über mehrere Wochen hinziehen kann. Diesen intensiven Dialog zwischen ihr selbst und dem im Entstehen begriffenen Bild, bezeichnet Antje Ingber als eine Art konstruktives Gespräch. Sie weist daraufhin, dass der Ausgang eines solchen Gespräches niemals im Vorhinein feststehen kann. Und so verhält es sich auch mit ihrem Malprozess. Es ist wie die gemeinsame Suche nach der Lösung, bei der beide Gesprächspartner einen Kompromiss eingehen, um weiterzukommen. Durch ein konstruktives Gespräch kann sich der Horizont beider Gesprächspartner erweitern. (Textauszüge von H. Kleinschmidt)

Antje Ingber

BLAU, GRÜN UND DER RAUM DAZWISCHEN

Antje Ingber

15. Juni bis 30. August 2019

Die Ausstellung BLAU, GRÜN UND DER RAUM DAZWISCHEN zeigt Arbeiten der Leipziger Künstlerin Antje Ingber, welche zwischen 2011 und 2019 entstanden sind. Alle Arbeiten haben Papier als Bildträger: das Material der Wahl für Antje Ingber, deren Malprozess aus einem ständigen Wechsel aus Farbauftrag und gezieltem Wegwischen bzw. Abkratzen besteht. Starkes, grundiertes Papier an einer glatten Wand befestigt, ermöglicht es der Künstlerin die erwünschten Ergebnisse zu erzielen. Einmal aufgetragene Farbbereiche können mittels Spachtel, Messer, Schwamm und sogar Topfkratzer konsequent und mit der nötigen Körperkraft wieder abgetragen werden, ohne den Bildträger dabei auszuleiern oder zu beschädigen. Der Farbauftrag hingegen geschieht meist mit Ölfarben. Kommen hingegen Graphit und Kohle zum Einsatz, werden letztere eher malerisch als grafisch aufgetragen. Es werden also eher Flächen gesetzt. Diese unkonventionelle Vorgehensweise ist ein Grund dafür, dass Antje Ingbers Arbeiten im ersten Augenblick des Betrachtens an grafische Techniken wie Lithografie oder Radierung denken lassen. Die Bilder bestehen an bestimmten Stellen aus sehr vielen Farbschichten, wobei an anderen Stellen immer noch oder erst durch rigoroses Abtragen wieder der ursprüngliche Bildgrund offenliegt. So entsteht Raum zwischen den Farben. Sich überschneidende Flächen verbinden sich aufgrund ihrer Vielschichtigkeit im Auge des Betrachters zu Landschaften oder landschaftsähnlichen Räumen. Den Entstehungsprozess lässt die Künstlerin bewusst offen, wodurch sich im Kontrast zur inhaltlichen Bildebene, bestehend aus Motiv und Stimmung eine besondere Spannung entwickelt. Antje Ingber geht es um die von Orten, die eine archetypische Stimmung erzeugen können. Während der Arbeit an den Bildern lotet die Künstlerin den Grenzbereich zwischen Malerei und Grafik aus und stellt gleichzeitig die Frage: Wann entstehen aus Flächen Räume, wann beginnen Räume, sich wieder aufzulösen. Zwar gehen alle Bilder im ersten Moment des Entstehens auf eine oder mehrere fotografische Vorlagen zurück, aber haben diese an einem frühen Punkt im Laufe des Entstehungsprozesses ihre Funktion erfüllt und werden nicht mehr beachtet. Es folgt ein dialogartiger Malprozess, der sich, unterbrochen durch die Arbeit an anderen Bildern, über mehrere Wochen hinziehen kann. Diesen intensiven Dialog zwischen ihr selbst und dem im Entstehen begriffenen Bild, bezeichnet Antje Ingber als eine Art konstruktives Gespräch. Sie weist daraufhin, dass der Ausgang eines solchen Gespräches niemals im Vorhinein feststehen kann. Und so verhält es sich auch mit ihrem Malprozess. Es ist wie die gemeinsame Suche nach der Lösung, bei der beide Gesprächspartner einen Kompromiss eingehen, um weiterzukommen. Durch ein konstruktives Gespräch kann sich der Horizont beider Gesprächspartner erweitern. (Textauszüge von H. Kleinschmidt)

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